Willkommen zum heutigen HowTo zum Thema “Zeuch bepflanzen mit Hauswurzen”. “Zeuch” kann hierbei alles Mögliche sein, lediglich ein geeignetes Fassungsvermögen sei vorausgesetzt.
Lektion I: Zutaten besorgen
Zum Bepflanzen von Zeuch mit Hauswurzen braucht man natürlich erst einmal Hauswurzen und Zeuch. Hauswurzen (Sempervivum) bekommt man im Gartencenter, unter Umständen im Baumarkt, im Internet und mit etwas Glück im Supermarkt nebenan, wo die Dinger im Vergleich zum Gartencenter zum halben Preis bei mehr Pflanze vertickt werden. Dort kaufe man dann den gesamten Vorrat; oder eben so viel man braucht.
“Zeuch” findet man auf dem Sperrmüll, dem jahrelang nicht mehr gemisteten Speicher/Keller der Großtante dritten Grades oder dem Flohmarkt. Die heutige beispielhafte Ausbeute besteht aus einer kleinen Milchkanne und einem großen Seih. Dazu soll sich am Arbeitsort die dort gefundene alte Schubkarrenfelge gesellen.
Bis jetzt sieht unser Arbeitsmaterial also so aus:
Dazu kaufe man noch, falls nicht vorhanden, Blähton, Trennvlies und Kies in einer ansprechenden Farbe.
Lektion II: Vorbereiten des Pflanzgefäßes
Man nehme das ausgewählte Gefäß…
… und gebe Blähton hinein. Erstens muss man den Kram dann nicht mit Erde auffüllen und zweitens dient der Blähton der besseren Drainage; Hauswurzen mögen nämlich keine nassen Füße.
Also, Blähton rein:
Nun nehme man das Trennvlies zur Hand und schneide es auf die Größe des Gefäßes zu. Das Vlies soll dafür sorgen, dass unser Pflanzsubstrat nicht von Regen/beim Gießen ausgespült wird. Dann stelle man fest, dass man die Schere zu Hause vergessen hat und versuche verzweifelt, das Vlies mit der Gartenschere zu schneiden.
Eine halbe Ewigkeit, viel Gefitzele und einige Flüche später sieht es so aus:
Beim versuchsweisen Arrangieren der Pflanzen stelle man fest, dass die gekaufte Hebe, die etwas Höhe in die Hauswurzenkolonie bringen sollte, später zu hoch aus dem Gefäß hinausschauen wird. Man hebe die Hebe und das Vlies raus, schippe etwas Blähton in einen zufällig anwesenden Plastikpflanztopf und lege das Vlies wieder auf. Da es immer noch nicht reicht, darf die Prozedur gerne wiederholt werden. Dabei merke man beim Anheben des Plastikpflanztopfes, dass die Abzugslöcher desselben größer als Blähtonkugeln sind.
Zwischenschritt: Blähtonkugeln auf Terrasse nachjagen.
Lektion III: Bepflanzen und Finish
Nachdem sämtliche Blähtonausreißer eingefangen sind, nehme man die Hauswurzen aus ihren Plastiktöpfen. Dabei darf gerne die komplett nasse Erde weitestgehend abgepuhlt und durch trockenere Erde gemischt mit etwas Sand ersetzt werden. Dann arrangiere man nach eigenem Geschmack die Pflanzen im Gefäß:
Falls gewünscht, kann die sichtbare Oberfläche nun noch mit Kies aller Art (Granitsplit, Marmorkies, Rheinkies, …) abgedeckt werden:
Lektion IV: Gelerntes Umsetzen und Eigenlob
Man wende das gelernte Verfahren auf alle Gefäße der Kategorie “Zeuch” an, schmeiße Fundstücke des Gartens dazu, trete einen Schritt zurück und bewundere sein Werk:
Klopfen der eigenen Schulter und breites Dauergrinsen auf dem Heimweg sind ausdrücklich erlaubt!