Ab und zu leidet unser Garten unter dem berühmt-berüchtigten Rasenschwund. Wobei “leiden” Ansichtssache ist; immerhin hält sich der Rasenschwund noch an die Ecken, die für den Rasenmäherbeauftragten sowieso nicht allzu komfortabel erreichbar sind. Das ist zumindest mein bestes Argument dafür, dass diese oder jene Ecke dringend von Rasen befreit und bepflanzt werden müsste…
Eine spontane Rasenreduzierung überkam mich im Mai 2010. Ein paar überzählige Pflanzen (wie konnte das nur passieren? *pfeif*), Buddellaune und ein ödes Eck waren eine motivierende Kombination. Also musste auch der letzte Rest Rasen an der Nachbarsgrenze dran glauben, was mal wieder nicht ganz so einfach war wie gedacht. Natürlich.
Bei Gesprächen mit Pächtern, die schon länger einen Garten in der Kolonie haben stellte sich heraus, dass vor etlichen Jahren in unserem Garten mindestens ein großer Nadelbaum stand. Über die Überreste dieses Baums in Form einer oberarmdicken Wurzel stieß ich dann prompt bei meiner Buddelei. Und um das Ganze noch etwas spaßiger zu machen, hatte sich diese fiese Wurzel in Kurven und Windungen unter dem Betonfundament des Zauns zum Nachbarn hin geschlungen.
Mit dem Spaten durchhacken? Zu dick, zu hart, zu unvergammelt. Durchsägen? Zu hart und zu dick für die Klappsäge, aber nicht genug Platz zum Manövrieren mit der Bügelsäge. Man kann sich sicher meine rasende Begeisterung vorstellen! Im Endeffekt habe ich mit einer Kombination von Spaten und Säge doch noch die Wurzel besigt – stellenweise war ich allerdings kurz davor, sie à la Biber einfach durchzuknabbern…
Aber wie so oft hat sich die Arbeit gelohnt. Was im Mai noch viel Erde mit ein paar kleinen, schlappen Pflänzchen war, hatte sich bis Ende Juni schon zu einem netten Grüngewusel berappelt, um im Oktober als ausgewachsenes Geschlinge dazustehen. Wenn dann noch alles so schön blüht, freut sich die Chaosgärtnerin!
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